Förder- und Tagwerksbereich

-Interne Soziale Werkstätten für Arbeit, Kultur & Kunst
-Begleitender Dienst
-Heilpädagogische Förder- und Betreuungsgruppe

Jessica Wießner, Heilerziehungspflegerin/Heilpädagogin
(Leiterin Förder- und Tagwerksbereich)
Telefon: 034204 / 702713 

Orte:
-Gemeinschaftshaus Platane
-Zentrale Verwaltung Haus Buche
-Kooperative Ziegeleihof (Ziegeleihaus)
-Gartenlandschaft der Wohn- und Lebensgemeinschaft

Jessica Wießner, Heilerziehungspflegerin/Heilpädagogin - Leiterin Förder- und Tagwerksbereich

Allgemeines zum Förder- und Tagwerksbereich

Eine Gestaltung der eigenen persönlichen Existenz von Menschen mit einer geistigen oder mehrfachen Behinderung ist unter betreuerischer Assistenz viel stärker in einer Lebensgemeinschaft gewährleistet, weil hier umfangreiche Alltagsgegebenheiten aufeinander abgestimmt werden können. Aus dieser Erfahrung heraus entstand die Wohn- und Lebensgemeinschaft für Menschen mit Behinderung. Die historischen Aspekte gehen bis zum Jahr 1876 zurück. Im Tagwerksbereich sollte der Aufbau einer eigenständigen Tätigkeit grundlegend sein.

Die Persönlichkeitsentfaltung, das gilt allgemein, hängt mit der Arbeit und Tätigkeit zusammen, die man ausübt. Sie muss sinnvoll sein, soll ihr ein Erfolg innewohnen. Im Tagwerksbereich wird nicht gebastelt. Bloßes Basteln ist oft ein Alibi für Beschäftigung, bei dem sowohl die Betätigung als auch der Beschäftigte nicht ernst genommen werden. Jedem Bewohner der Wohn- und Lebensgemeinschaft wird die Fähigkeit einer Tätigkeit zugetraut, die, wie sie nach individuellen Möglichkeiten gefordert, die Chance beinhaltet, Selbstsicherheit und Selbstverwirklichung zu fördern. Priorität hat dabei nicht der Arbeits- und Tätigkeitsvorgang für sich – der Sinn der Arbeit und Tätigkeit liegt in ihrem sozialen Charakter. Es wäre eine falsche Vorstellung, wenn man erwarten würde, nur die handwerkliche Tätigkeit hätte eine motivierende Wirkung. Betreute in der Wohn- und Lebensgemeinschaft fällt es je nach erleben ihrer Behinderung schwerer als Menschen ohne Behinderung, sich in die Gestaltung eines Produktes zu realisieren, besonders bei Ausdauer erfordernden Vorgängen.

Auch die Überschaubarkeit des Herstellungsvorganges ist wohl sehr wichtig, nicht aber das elementarste Moment für die Motivierung des Betreuten. Erst wenn die soziale Dimension der Tätigkeit in den Vordergrund tritt, entwickelt sich die Freude zur Tätigkeit. Deshalb wurden die Internen Sozialen Werkstätten für Arbeit, Kultur & Kunst (ISW) vor mehr als 20 Jahren gegründet. Eine medizinische oder pflegerische Diagnose interessiert niemanden, es soll keiner therapiert oder gepflegt werden. Die Arbeits- und Tätigkeitsvorgänge in den Internen Sozialen Werkstätten sind so angeordnet, dass auch Menschen mit einer Mehrfachbehinderung oder temporären Verhaltensauffälligkeiten in eine Werkstattgruppe miteinbezogen werden können.

-Buchdruckerei / Grafikwerkstatt
-Buchbinderei
-Marionettenwerkstatt
-Kreativ-Werkstatt
-Tonwerkstatt
-Weberei / Textilwerkstatt
-Atelier
-Korbflechterei
-Kerzenwerkstatt
-Gärtnerei
-Hausmeisterdienst
-Hauswirtschaft-Kaffeekanne

Die Erfahrung mit Kunst und Kultur

Kultur und Kunst bezieht sich im weitesten Sinne auf jeden Bereich, auf jede Situation, in der der Mensch gestaltend mit dem Alltag in Beziehung tritt. Kunst und Kultur ist immer mit einem sozialen Prozess verbunden. In der Erfahrung mit Kultur und Kunst besteht die Chance, das Sinnliche zu erfahren. Und zwar nicht als Gegebenheit, sondern als Möglichkeit, als ein Werden, ein Entstehen im künstlerischen Prozess. Das bedeutet, dass unmittelbare künstlerische Gestaltungen auch in das heil- und sozialpädagogische Geschehen der Wohn- und Lebensgemeinschaft hineinwirken können und sollten. Farben und Formen können auf die verschiedenen Temperamente fördernd und ausgleichend einwirken. Die Kultur- und Kunstausübung im Förder- und Tagwerksbereich spielt eine wesentliche Rolle. Das Sich-Hineinüben in das Musikalische, in das Bildnerische bis hin zum Schauspielerischen ist ein Leitgedanke der Heil- und Sozialpädagogik im Alltag. In den Kulturwerkstätten für Musik und Tanz wird improvisiert, das heißt praktisch an Instrumenten und mit der Stimme die eigene Musik gestaltet. Es entsteht der Klang und die Musik der Gegenwart. Befindlichkeiten aus Vergangenheit und Hoffnung für die Zukunft spielen eine große Rolle. Die Tanz- und Theatergruppe verbindet Sprache und Bewegung miteinander.

-Theatergruppe
-Erzählcafé
-Sitztanz
-Fotozirkel
-Kulturwerkstatt
-Schwarzlichtraum
-Atelier